Das Zürcher Knabenschiessen

"s'grööscht Zürcher Volksfäscht"

Die Ursprünge des Knabenschiessens gehen zurück auf das 16. Jahrhundert. Von einer „Knaben Schiesset“ sprechen die Akten erstmals im Jahre 1656. Am 20. September stiftete das Säckelamt der Stadt Zürich versilberte Gabenpfennige mit blauen und weissen Bändeln für 144 Knaben. Die Burschen hatten an einem Schützenwettbewerb teilgenommen, der einen mehrwöchigen Drillkurs unter einem Hauptmann abschloss. Solche paramilitärischen Übungen gab es seit 1637. Irgendwann verschwanden sie wieder. Das jährliche Knabenschiessen aber konnte sich an wechselnden Schauplätzen über die Jahrhunderte hinweg halten. Seit 1899 wird das beliebte Volksfest unter dem Motto „Knabenschiessen – eine lebendige Tradition“ von der die Schützengesellschaft der Stadt Zürich im Albisgütli organisiert.

Heute wird unter Mädchen und Knaben der Stadt und des Kanton Zürich der Schützenkönig bzw. die Schützenkönigin ermittelt, gekrönt und würdig gefeiert.

Die Organisation wird von einer ehrenamtlichen Kommission getragen, deren Basis viele langjährige freiwillige Helferinnen und Helfer sind. Trotz oder vielleicht wegen dieser Ehrenamtlichkeit hat die Durchführung des Knabenschiessens eine beachtliche Stufe der Professionalität erreicht. Alle sind mit Elan und Freude dabei und manchen ausserordentlichen Effort braucht es, dass jeweils am Samstagmorgen Punkt 09.00 Uhr der erste Schuss fällt und die Chilbi ihren Betrieb aufnimmt.

An diesen drei Tagen des grössten Zürcher Herbstfestes steht die Schützengesellschaft der Stadt Zürich im Schaufenster der Öffentlichkeit. Dies ist eine einmalige Chance, den Schiesssport nicht nur den Girls und Boys aus dem ganzen Kanton näher zu bringen, sondern auch einer breiten Schicht der Zürcher Bevölkerung. Seit einigen Jahren laden wir auch Delegationen von Ausländerorganisationen ans Knabenschiessen ein, um auch diesen Bevölkerungskreisen gelebte Traditionen näher zu bringen.

Das Knabenschiessen hat seinen festen Platz im Zürcher Festkalender und gehört genauso zum Herbst wie das Sechseläuten zum Frühling. Der Anlass ist gleichzeitig aber auch das grösste jährliche Volksfest in Zürich und die grösste Budenstadt der Schweiz lockt mit all ihrem kulinarischen Angebot Jahr für Jahr Tausende während dreier Tage an den Fuss des Uetliberges.